Schüler von heute lernen für Jobs, die heute noch keiner kennt!

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„Dass die Leute tun, was der Chef will“ – so oder so ähnlich stellen sich viele Laien vor, was Personalführung bedeutet. Als Führungskraft wissen Sie natürlich bereits, dass es so einfach nicht ist. Was aber steckt nun eigentlich alles hinter dem Führen von Mitarbeitern?

Schließlich gibt es viele verschiedene Instrumente der Führung, verschiedene Führungskonzepte und nicht zuletzt auch diverse Skills, die gute Personalführungskräfte auszeichnen.

Hier geben wir einen kleinen Einblick in die wichtigsten Aspekte der Personalführung.

Personalführung: Was ist das eigentlich?

Starten wir mit einer kurzen Definition. Personalführung bedeutet, dass alle Mitarbeiter zielgerichtet in die Erfüllung der Unternehmensziele eingebunden werden.

Das bedeutet konkret, dass einer personellen Führungskraft die Aufgabe zukommt, Mitarbeiter dahingehend einsetzt und motiviert, dass sie die bestmögliche Leistung erbringen, um die Aufgaben im Unternehmen zu bewältigen, die zur Zielerreichung nötig sind.

Auch Problem- und Konfliktlösung zählen zu den Aufgaben der personellen Führungskraft. Die Funktionen der Personalführung sind daher vorrangig Personalplanung, Personalauswahl und Personaleinsatz.

Konkret werden mit den Mitarbeitern die Aufgaben geplant, Ziele und Maßnahmen besprochen sowie deren Umsetzung kontrolliert.

Auch die Motivierung der Mitarbeiter ist ein wichtiger Aspekt der Personalführung geworden.

Da Unternehmen heute in einem starken Wettbewerb um die besten Mitarbeiter stehen, hat dieser Aspekt deutlich an Relevanz gewonnen.

Die Frage: Wie schaffe ich es, dass mein Mitarbeiter gern Teil dieses Unternehmen ist und seine Arbeit mit Leidenschaft macht, ist somit zu einem vitalen Teil der Personalführung geworden.

Es gibt keine schlechten Mannschaften, Marschall. Es gibt nur schlechte Offiziere.

Napoleon I. Bonaparte

Was sind die wichtigsten Instrumente zum Führen von Mitarbeitern?

Um Mitarbeiter zielgerichtet zur Erfüllung der Aufgaben im Unternehmen einzusetzen, stehen personellen Führungskräften eine Vielzahl an Instrumenten zur Verfügung. Dabei kann grob zwischen direkten und indirekten Maßnahmen unterschieden werden.

Zu den indirekten Maßnahmen zählen beispielsweise die bereits angesprochenen Aspekte der Personalauswahl und des Personaleinsatzes, aber auch das Schaffen von Anreizsystemen und dergleichen. Direkte Maßnahmen sind typischerweise Feedbackgespräche, Lob und konstruktive Kritik, Beteiligung an Entscheidungsprozessen und vieles andere mehr.

Welche Führungsstile gibt es?

Die Fachliteratur kennt mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Führungsstile; grob lassen sich diese jedoch drei Kategorien zuteilen: dem autoritären, dem mitarbeiterorientierten und dem aufgabenorientierten Führungsstil.

Autoritäre Führung

Autoritäre Führung – bei der, vereinfacht gesagt, Vorgesetzter und Mitarbeiter stark voneinander getrennt sind und der Vorgesetzte eben qua Autorität bestimmt, was zu tun ist, gilt heute vielfach als veraltet.

Da der Mitarbeiter auf die Rolle des ausführenden Organs „reduziert“ wird, gilt diese Form der Führung als wenig motivierend. Unterschätzen sollte man die Wichtigkeit der Autorität dennoch nicht.

Zum einen ist dieser Führungsstil in anderen Kulturen noch heute sehr verbreitet. Ein typisches Beispiel ist der patriarchalisch organisierte Führungsstil in chinesischen Unternehmen.

Zweifellos trägt dieser auch zur Effizienz chinesischer Unternehmen bei. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung chinesischer Marken und Firmen auf dem Weltmarkt ist also die Frage, ob nicht auch diese Form der Führung im Westen ein Revival erleben wird.

In jedem Fall ist ein autoritärer Führungsstil in hohem Maße handlungsfähig, da keine langwierigen Abstimmungsprozesse erforderlich sind. Gerade in Krisensituationen kann also, jedenfalls punktuell, das autoritäre Entscheiden ein Pluspunkt sein, der womöglich über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

Aufgabenorientierte Führung

Aufgabenorientierte Führung setzt auf Anreizsysteme und Leistungsdruck, um bestimmte Benchmarks zu erreichen – etwa zu produzierende Stückzahlen oder zu erbringende Abschlüsse.

Auch hier mag man einwenden, dass sich dies nicht unbedingt positiv auf die Mitarbeitermotivation auswirkt und angesichts hohen Druck auf die Mitarbeiter sicher nicht die sozialste aller Führungsformen darstellt. Dennoch zeigen Beispiele gerade aus dem Dienstleistungssektor, dass diese Modelle jedenfalls ökonomisch erfolgreich sein können.

Mitarbeiterorientierte Führung

Die Führungsmodelle dieser Kategorie sind die, die derzeit in wohl allen westlichen Ländern als die besten angesehen werden. Im Fokus steht die Mitarbeiterzufriedenheit und die Bedürfnisse der Mitarbeiter.

Die implizite Annahme ist dabei, dass zufriedenere Mitarbeiter auch besser arbeiten und gesünder sind, was sich wiederum positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt.

Kritisch werden diese Modelle, wenn in Unternehmen versucht wird, alle an allen Entscheidungen zu beteiligen und die Bedürfnisse jedes Einzelnen vollumfänglich zu berücksichtigen.

Gewöhnt man Mitarbeiter an solche quasi basisdemokratischen Strukturen, kann ein Unternehmen schnell handlungsunfähig werden. Ein gesundes Mittelmaß zwischen Beteiligung der Mitarbeiter und von der Führung eigenverantwortlich getroffener Entscheidungen ist daher sicher der erfolgversprechendere Weg.

Personalführung Tipps


Was zeichnet eine gute Personalführung aus?

Eine gute personelle Führungskraft braucht – neben entsprechenden Hard Skills – eine große Menge an Soft Skills. Dazu zählen vor allem Integrität, Authentizität, klare Zielvorstellungen und die Fähigkeit, diese auch so zu kommunizieren, dass Mitarbeiter begeistert werden und gerne Teil dieser „großen Idee“ sind, für die das Unternehmen steht.

Ein gutes Augenmaß dafür, welche Ansprache für welchen Mitarbeiter die richtige ist und wer wann an Entscheidungen beteiligt – oder jedenfalls informiert – werden muss ist zentral.

Das bedeutet, dass Sie als personelle Führungskraft Menschen kennen und Menschen lieben müssen. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch, dass Sie auch sich selbst kennen und lieben. Denn das ist der Grundstein für Authentizität und Integrität in der Führung.

Und natürlich genügt es nicht, sich auf die Zielerreichung und die entsprechenden Maßnahmen zu fokussieren. Sie müssen stets auch im Blick haben, wie die Dynamik in den Teams ist – denn nur so erkennen Sie rechtzeitig Probleme und Spannungen und können gegensteuern.

Damit das funktioniert, müssen ihre Mitarbeiter ihnen aber auch Vertrauen. Genau darum ist es so wichtig, auf einer menschlichen Ebene zugänglich zu sein. Und genau zu dieser Art Vertrauen inspirieren vor allem Menschen, die sie selbst sind und die integer in ihrer Rolle agieren.

Mitarbeiter führen: Darauf kommt es wirklich an

Was also macht nun den Kern der Personalführung aus? Wie wir sahen, gehören zu diesem Feld eine große Anzahl an Konzepten, Instrumenten und Qualitäten. Letztendlich aber ist Personalführung nichts Abstraktes, es ist das reale Umgehen mit Menschen – das im Dienste des Unternehmensziels steht.

Darum ist der Kern der Personalführung kein Konzept, sondern die Fähigkeit der jeweiligen personellen Führungskraft, Menschen in ihrem Charakter wie ihren Fähigkeiten richtig einzuschätzen, sie entsprechend einzusetzen und entsprechend mit ihnen zu kommunizieren. Das, freilich, ist eine hohe Kunst.

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