Sind Seminare nur Feigenblattaktionen?

Diese Frage klingt recht ketzerisch, wenn man bedenkt, dass man seit Jahrzehnten alle Kompetenzprobleme im Unternehmen mit Seminaren zu lösen versucht. Alle wissen es, doch es wird immer wieder totgeschwiegen, dass die Umsetzungsquoten bei Seminaren sehr gering sind; sie liegen erfahrungsgemäß zwischen 10 und 20%.

Das heißt bei 10 Personen, die an einem Seminar teilnehmen, setzen 1-2 etwas um. Wenn diese 10 Personen ein Seminar zum Thema Zeitmanagement belegen, dann bekommen sie ein ganzes Wissensgebiet vermittelt und diejenigen die umsetzen, nehmen sich meistens 1-2 Punkte aus dem gesamten Stoff heraus. Man ist also froh, wenn überhaupt etwas umgesetzt wird. 

Man bezahlt also den vollen Preis, begnügt sich damit, dass 8 Personen, ein oder zwei schöne Tage erlebt haben und freut sich dann, wenn zwei Personen etwas umsetzen. Jetzt kann man natürlich sagen, dass das Thema Zeitmanagement sich nicht so direkt auf den Unternehmenserfolg auswirkt.

Es gibt Themen, die für den Unternehmenserfolg entscheidend sind. Wenn es zum Beispiel darum geht, welche Kompetenzen Führungskräfte beherrschen sollen. Es gibt 12 Schlüsselkompetenzen, die eine Führungskraft lernen muss, damit sie erfolgreich führen kann. Die kann man in einem ein- oder zweitägigen Seminar vermitteln. Doch auch hier wird es sich erweisen, dass die meisten Teilnehmer, das Seminar unterhaltsam und erquicken fanden, aber wenn es hochkommt setzen nur zwei Personen etwas um. 

In diesem Fall reicht es nicht, wenn man sich 1-2 Schlüsselkompetenzen vornimmt und sie versucht anzuwenden, sondern eine Führungskraft braucht alle 12 Schlüsselkompetenzen, um als Führungskraft arbeitsfähig zu sein. Jetzt sagt ein Geschäftsführer, dass seine Führungskräfte arbeitsfähig sind. Und hier antworten wir aus unserer Erfahrung heraus, dass seine Führungskräfte genau das Arbeiten, was ihre Mitarbeiter tun, aber sie führen nicht. 

In Zeiten des automatisierten Aufschwungs (70er/80er/90er Jahre) sind Unternehmen gewachsen ohne, dass die Führungskräfte geführt haben. Es bestand nämlich bei der Nachkriegsgeneration ein Mangel an allen möglichen Dingen und daher wurde mit Freude konsumiert. Diese Zeiten sind vorbei. Der Mensch in unserem Kulturkreis ist satt, sogar übersättigt. 

Jetzt hat uns noch zusätzlich die Pandemie gezeigt, wo wir mit unseren Unternehmen von heute auf morgen stehen können. So wie es aussieht werden die Zeiten nicht leichter, umso notwendiger ist es, dass alle Führungskräfte mit anpacken können, um ihr Unternehmen in ein neues Fahrwasser des Erfolges zu bringen. Das gelingt aber nur, wenn die Führungskräfte Führungskompetenzen beherrschen, die sie zu einem angesehenen Leader machen. 

Also, wenn Seminare es nicht erfüllen, dass sich Menschen alle notwendigen Kompetenzen aneignen können, die sie brauchen, um auf einem Gebiet erfolgreich zu sein, dann müssen neue Lernprozesse her. Wenn man bis heute von Führungskräfteentwicklung spricht, so spricht man in Zukunft von Führungskräfteprägung. Das heißt, die Führungskräfte kommen in einen Lernprozess, der es ihnen möglich macht alle notwendigen Schlüsselkompetenzen zu verinnerlichen, die sie beherrschen sollen. Dieser Prägungsprozess nennt sich Leadership 6.0. 

Am besten Sie führen heute noch eine Leadership Scorecard (LSC) in Ihrem Unternehmen ein. Wenn Sie heute schon mit einer Balanced Scorecard (BSC) arbeiten, dann ist Ihnen die Leadership Scorecard bald vertraut. 

Nähere Informationen können Sie mit einem einfachen Klick auf den Button anfordern. 

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